Celtachor – Fiannaíocht 6/6

CeltachorTrollzorn/SMP Records

Bewertung: 6/6 -> Tipp!

Songs: 10

Spieldauer: 56:58 Minuten

Auch das dritte Album der Iren Celtachor ist wieder eingebettet in die irische Mythologie und erzählt die Geschichte von Finn of the Fianna, dem heldenhaften Anführer von Männern, die niemandem Untertan waren und zur Verteidigung der Freiheit Irlands eingesetzt wurden. Das Konzeptalbum wartet mit einer erstklassigen, differenziert-druckvollen Produktion des Skyhammer Studios auf und stellt ein absolut rundes, niemals Langeweile aufkommen lassendes Highlight im Bereich des Folk-Black-Metal dar.

Während die Black-Metal-Parts trotz aller Melodieverliebtheit angenehm hart gehalten sind, werden die Folkinstrumente stimmig und schlüssig eingebunden und bringen viel Abwechslung in die Songs ein, von denen drei rein instrumental in einer Art „Braveheart“-Stil gehalten sind und wunderbar als Oasen der Ruhe innerhalb des Gesamtwerks dienen.

Instrumental gesehen reicht die Spannbreite von Blastparts mit klirrenden Black-Metal-Gitarren über rhythmische Midtempopassagen, teilweise gar vertrackt-progressiven Parts („Caoilte“), hin zu gezupften Akustikgitarren und erwähnten Folkinstrumenten wie beispielsweise Flöte, Violine oder Harfe. Häufig findet man dies alles im Wechselspiel innerhalb eines Songs, die Wechsel von hymnisch-gezügelt zu schnell und wieder zurück wirken fließend und natürlich und zu keiner Zeit krampfhaft erzwungen.

Gleiches gilt für die Variationen des Gesangs. Hier wechseln sich harsche Black-Metal Vocals mit einem anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftigen, zuweilen recht theatralischen, im Fortschreiten des Albums jedoch immer passenderem, oftmals leicht melancholischen Klargesang ab, was den Songs die nötige Abwechslung gibt.

Als Anspieltipp mag Track 3 namens „Tuiren“ dienen, der nach einem ruhigen Akustikgitarrenintro mit eingewobenen Flöten einen tollen Spannungsaufbau aufweist und durch die wechselnden Parts in 9:19 Minuten das Album sehr gut repräsentiert und alles bündelt, was in den weiteren Songs jeweils unterschiedlich akzentuiert auch wiederzufinden ist.

Celtachor liefern mit ihrem Drittwerk eine sehr stimmungsvolle, epische Scheibe ab, die Fans von beispielsweise Moonsorrow oder auch Primordial absolut zufrieden stellen dürfte und in die jeder geneigte Hörer von schwarzem Folk-Metal definitiv reinhören sollte!

www.celtachor.com

https://celtachor.bandcamp.com/