Bo Fowler „Alles Verrückte“

Der Papst liebt es, vom Dach des Petersdoms einen Bungeesprung hinzulegen. Haushaltsgeräte greifen ihre Besitzer an. Auf seinen Glauben kann man Wetten abschließen. Und von all diesen obskuren Geschichten berichtet ein Einkaufswagen im Weltall, nachdem er auf den Mount Everest gestiegen ist, um dort nach einem Gottesbeweis zu fahnden. Nein, mir geht’s gut, warum fragt ihr? Mir geht’s sogar blendend, seit ich diesen Erstlingsroman von Bo Fowler gelesen hab‘!

Darin wird eine abstruse Story rund um Edgar Malroy aufgebaut, der in den 20er Jahren des gerade angebrochenen neuen Jahrtausends sein weltweites Imperium von metaphysischen Wettbüros aufbaut – mit großem Erfolg, da jedem Gläubigen sein Glaube natürlich teuer ist! So werden die Weltreligionen an den Rand des Ruins getrieben, und Edgar Malroy setzt seine Gewinne dazu ein, die Welt zu verbessern. Doch er hat nicht mit seiner größten Widersacherin Sophia Alderson gerechnet… die Frau, die so schön ist, daß jeder sich sofort in sie verliebt und auf ihren Wunsch hin gläubig wird. All dies endet in einem furiosen Finale, das den eh schon äußerst hanebüchenen 300 Seiten die Krone aufsetzt. Fowler gehört auf alle Fälle zu den heißesten Kandidaten im Wettbewerb um die würdige Nachfolge von Monty Python! Seine Persiflage auf Religion und Kapitalis-mus liest sich zu alledem auch noch schneller, als Marduk spielen können!

Daher möchte ich diesen Roman allen ans Herz legen, die sich für schwarzen britischen Hu-mor begeistern können und keine starken religiösen Gefühle haben, welche bei der Lektüre ansonsten verletzt werden könnten…
DVA,ISBN 3-421-05130-5

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