Blasphemy Rites „Hideous Lord“ 5/6

Irgendwie erinnert mich das Ganze an den „Krieg gegen den Terror“. Es werden keine Gefangenen genommen (höchstens um sie ein bisschen zu foltern) und man bemüht sich anonym zu bleiben. Blasphemy Rites aus Polen erfüllen beide Punkte mit Bravour. Musikalisch werden keinerlei Gefangene genommen und es gibt weder eine Homepage noch myspace Kram von der Band – nur über ihr neues Label Pagan Records sind sie zu erreichen.

Mit Hideous Lord haben die polnischen Krieger um den Kreischer Mscislaw (der eigentliche Gründer und Sänger der Band, Ciosek, ist 2004 bei einem Motorradunfall gestorben) ihr erstes Album herausgebracht – und prügeln auf dieser Scheibe ihren rohen Black/Death Metal in knapp über 30 Minuten herunter das einem vor Freude die Tränen kommen. Im ersten Moment wirkt die Klangwand etwas chaotisch und unstrukturiert, doch das täuscht. Offbeat Rhythmen, Brüche in der Songstruktur und das manische Geballer des Schlagzeugers verbinden sich mit  dem wahnhaften Gekeife und Gegrunze des Sängers zu einer Hymne an den Einen, Satan. Bei Titeln wie „Bestial Necromancy Sex“ oder „Sodomize Holy Angel“ eröffnen sich blasphemische Welten voller Hass und Sexgier, was zusammen mit reichlich Bier und Headbangen jeden Abend retten kann.

Mit Dethroned Emperor huldigen Blasphemy Rites am Ende des Albums noch einem ihrer großen Vorbilder – Celtic Frost. Das Cover ist ein würdiger Abschluss des Albums und ich schreie – mehr davon!