Lifeforce
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 34:56
Songs: 0
Ein kurzes, stimmungsvolles Klavierintro, und schon bricht das typisch schwedisch – melodische Death Metal – Inferno über einen herein. Alle klassischen Zutaten sind vorhanden, Artfremdes kommt nicht in die Suppe, und da die Band auch kompositorisch einiges auf der Pfanne hat, gibt’s für Elchtod-Traditionalisten nicht viel zu meckern. Mir gefällt es ganz gut, dies gleich vorneweg. Ein klitzekleines Haar in der Suppe gibt es dann aber doch: zum einen kommen die Jungs nicht aus Sverige sondern aus Boston, aber dort oben im nordöstlichsten Zipfel der USA sollen ja (zumindest im Winter) ähnliche klimatische Verhältnisse herrschen wie im Nordland. Zum anderen kommt das Quintett aus der Hardcore-Szene, wo sich rein optisch drei der Fünf auch immer noch befinden. Bevor jetzt aber einige bedenklich die Stirn runzeln, sei schnell hinzugefügt, dass die Band von Beginn an nicht den geringsten Zweifel über ihre stilistische Ausrichtung aufkommen ließ. So wurde die Elchtod – Marchrichtung bereits mit der Debüt-MCD „A homicide divine“ (2001) klar vorgegeben, allerorten (zumindest in der Presse) für begeisternde Zustimmung sorgend. Zurecht, den die Mucke steht den skandinavischen Vorbildern in nichts nach. Übertrifft sie allerdings auch nicht und hinkt zudem der MEZ um ca. 10 Jahre hinterher. Insofern muss jeder selbst abwägen, ob er sich die Scheibe gibt oder nicht. Ich bezweifle auch stark, dass diese doch typisch europäische Spielart des Heavy Metal in den USA überhaupt Chancen hat. Ihren Exotenbonus hat den amerikanischen Exilschweden, soweit ich weiß, jedenfalls noch niemand streitig gemacht.
Abschließend noch folgendes: was sollen denn die 5 Minuten Pause am Ende der CD mit anschließenden 10 s Krach als „hidden track“? Dieses billige Schinden von Spielzeit fand man ja bereits auf der MCD! Sagt, Jungs, habt ihr das nötig? Mit so einem schäbigen Verhalten kann man sich den guten Eindruck fast wieder kaputtmachen…
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