Bewitched Interview

Gute Musik muß vor allen Dingen Spaß machen und genau das ist der Fall wenn die Rede auf Bewitched kommt. Alben wie „Diabolical Desecration“ oder das geniale „Pentagram Prayer“ waren echte Killer vor dem Herrn (oder Teufel, wie man halt will) und genau diese Linie nehmen die Schweden mit ihrem neuen Album „Rise Of The Antichrist“ wieder auf.

Könntest du bitte kurz zusammenfassen, was alles nach der Veröffentlichung eures letzten Albums “At The Gates Of Hell” so alles passiert ist?
Wir haben einen neuen festen Gitarristen in die Band bekommen und einige Shows hier in Schweden gespielt. Außerdem hatten wir einen Gig in Mexico City. Ich denke mal, dass fasst es in etwas zusammen.

Laß uns dann zu “Rise Of The Antichrist”, eurem neuen Album, gehen. Ging mit dem Songwriting und den Aufnahmen alles gut oder gab es Probleme?

Nein. Dies waren mit Sicherheit die entspanntesten Aufnahmen, die wir je hatten, denn wir haben in unserem eigenen Strudio aufgenommen. Jede andere Scheibe vorher war von uns angemieteten Studios entstanden. Es hätte gar nicht besser laufen können, als die CD in deinem eigenen Kämmerchen aufzunehmen.

Ihr habt die Scheibe also auch selber produziert?

Ja.

Hattet ihr irgendwelche Erfahrungen mit dem produzieren von Scheiben oder war es sozusagen euer erster Versuch?

Nein, wir hatten vor “Rise Of The Antichrist” schon kleine Sachen aufgenommen.

Denkt ihr jetzt dann, daß “Rise Of The Antichrist” genau den Sound hat, den eine Bewitched Album braucht oder hätte es in einer Beziehung noch besser sein können?

Man ist ja dann doch nie 100% zufrieden mit etwas. Aber wir wollten ein sehr simples Album haben, denn wir sehen Bewitched als eine Live-Band und wir wollten das neue Album nicht zu kompliziert machen. Es gibt keine Overdups oder so, da wir auf der Bühne alles so reproduzieren wollen, wie es auf der CD zu hören ist. Wir haben das Album sogar so weit es ging live eingespielt.

Was für ein musikalisches Ziel verfolgt ihr denn so mit einem Bewitched Album?

Das einzige Ziel, welches wir dieses mal erreichen wollten war, einen Sound zu gestalten, der soweit wie möglich von dem Sound von “At The Gates Of Hell” entfernt ist. Wir halten dieses Album nämlich inzwischen für einen Fehler unsererseits. Es war zu melodisch und hatte zu viele Heavy Metal Einflüsse, wobei Bewitched immer für Einfachheit und Aggression stehen. Das haben wir auf dem letzten Album verloren. Das einzige Ziel was wir also diesmal hatten, war eingängige, einfache und aggressive Songs zu schreiben.

Das ist etwas komisch, da ich etwas Zeit brauchte, bis “Rise Of The Antichrist” bei mir gezündet hat. Denkst du es könnte ein Album sein, welches mit der Zeit wächst?

Es könnte sein. Ich meine es wächst für mich und ich wachse mit ihm, aber eigentlich hielt ich es für ein sehr eingängiges Album, aber da könnte ich auch falsch liegen.

Ihr seid ja offensichtlich von Bands älteren Datums beeinflusst. Gibt es auch Musik von jüngeren Bands, die ihr in eure Musik einfliessen last?

Es ist ja nicht schwierig rauszuhören, welche Bands unsere Haupteinflüsse sind und natürlich gibt es auch in jüngerer Zeit sehr gute Alben. Testaments „The Gathering“ ist z.B. solch ein Meisterwerk. Aber ansonsten? Laß mich mal nachdenken? Gibt es gute junge Bands?

Es gibt immer gute, junge Bands?

Es ist schon einige Zeit her, daß ich mir eine CD von einem Newcomer gekauft habe. Es scheint, daß ich etwas den bezug dazu verloren habe. Aber Diabolicum ist eine tolle Band. Ihr Album heißt „Dark Blood Rising“.
Aber unsere größte Inspiration dieses Mal war, soweit wie möglich anders von „At The Gates Of Hell“ zu sein.

Was ich an “The Rise Of The Antichrist” so mag ist, daß es zwar teilweise sehr verschiedene Songs sind, aber alle ganz klar nach Bewitched klingen. Es gibt z.B. schnelle Killer wie „Under Satan’s Spell“ oder Midtemposongs wie „The Ripper’s Return“. Wo liegen deine Favoriten denn so?

Ich mag eigentlich alle, aber trotzdem habe ich 2 Lieblingssongs auf dem Album. Der erste ist “Worship The Fire”, der etwas nach “Venom trifft frühe Celtic Frost” klingt und der zweite ist Sacrificed In Falmes”, der etwas mehr nach Thrash Metal klingt.

Versucht ihr eigentlich irgenwie anders zu sein wie andere Bands, oder zieht ihr generell nur euer eigenes Ding durch?

Wir machen nur, was wir machen wollen und es interessiert uns nicht, was andere machen.

Ihr setzt mit eurem neuen Album euer Image als satanische, bzw. okkulte Metal band fort. Wie wichtig ist dieses Image für euch?

Es ist eigentlich die ganze Band. Bewitched sind und werden immer Soldaten unter Satans Befehl sein.

Glaubt ihr, daß es für eine Band generell wichtig ist ein Image zu haben?

Ich denke nicht, daß sowas für alle Bands gilt, aber nimm einmal Cradle Of Filth. Ich glaube nicht, daß sie so erfolgreich wären, wenn sie nicht ihr Vampirimage hätten.

Könntet ihr noch kurz ein paar Worte zu den Songs auf “Rise Of The Antichrist” sagen? „Worship The Fire“ und „Sacrificed In Flames“ hatten wir ja schon vorher.

„Under Satans Spell” war einer der ersten Songs, welcher für das Album fertig war und es ist einfach ein absoluter Killer.
“Victim Of The Cult” ist ein Song, der genausogut auf unserem ersten Album hätte stehen können. Es ist ein sehr primitiver Song im Bathory Stil.
“Rise of The Antichrist” geht mehr in die Thrash Richtung mit groovenden Parts und einem sehr eingängigen Refrain.
“Hell Triumph” ist etwas seltsam für uns geworden, aber ziemlich gut, einfach nur anders.
“The Rippers Return” macht da weiter, wo “Blade Of The Ripper” von unserem ersten Album “Diabolical Desecration” aufhört. Die Story wird hier fortgesetzt.
“Bewitched By Evil” ist wieder ein schneller Killer Song mit gutem Refrain.
“Prayer Of Desecration” – Jede Zeile aus diesem Song stammt von anderen Songs unserer Alben “Pentagram Prayer” und Diabolical Desecration”.

Mit eurem Label Osmose müsst ihr ja sehr zufrieden sein, da ihr mit ihnen ja schon seit der ersten CD zusammenarbeitet. Wie ist eure Beziehung zu ihnen?

Es ist großartig, da sie bisher einen tollen Job gemacht haben. Wir hatten zwei Europatourneen und den Gig in Mexico City. Sie haben bisher gute Promotion für uns gemacht und wir hoffen, dass sie so weitermachen.

Wo siehst du die Zulunft von Bewitched?

Wir haben bereits 3 / 4 Songs für das nächste Album fast fertig und sie klingen nicht so sehr anders als die Songs jetzt. Seid euch also sicher, daß wir uns nicht sehr ändern werden und so weitermachen wie bisher.

Wann kann man Bewitched endlich mal wieder live sehen?

Wir werden ein Festival im August in Deutschland spielen, nämlich das Party San Open Air. Mehr ist leider noch nicht bestätigt, aber es wird mit Sicherheit eine Tour geben. Die letzte hatten wir nämlich 1997 und es wird langsam Zeit mal wieder in Europa auf Tour zu gehen.

Was wäre denn so euer Dream Package für eine Tour? Sagen wir mal Bewitched + 3 andere Bands?

Es wäre sicher cool, auf dieser Destruction, Sodom und Kreator Tour dabeizusein. Aber zumindest Kreator sollten dabei sein und dann noch Mercyful Fate und Holy Moses.

Ich habe auf eurer Homepage eine Bandhistory von euch gelesen. Da steht, daß ihr euch gegründet hattet, da so viele Bands scheisse klangen. Hat sich die Situation inzwischen geändert?

Ich glaube nicht. Es wird immer Bands geben, die scheisse klingen. Aber der eigentliche Grund Bewitched zu gründen war, daß es viele Bands gab, die vorgaben wie Kreator oder ähnlich zu klingen. Wenn man dann aber ihr Demo kaufte oder bestellte, konnte man sehen, daß sie nur ordinären Black Metal spielten und wir konnten nicht verstehen, wieso sie sich dann auf solche Bands beriefen. Daher dachten wir uns, daß wir es mal richtig machen sollten

Hast du irgendwelche letzten Worte?

Ja, ich wollte allen danken, die unseer CD’s gekauft haben und ich hoffe, daß man sich bald auf der Tour trifft. Danke!

Interview aus Eternity #21

www.hellcult.cjb.net
www.osmoseproductions.com

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