Bewertung 5/6 -> Mächtig!
Songs 8
Spieldauer 40:32
Abscheulich, trotzig, wild oder grässlich, so wird „atrox“ aus dem Lateinischen übersetzt und all das sind Eigenschaften, die keineswegs auf diese Scheibe zutreffen. Atrox aus Trondheim wurden schon 1988 als „Suffocation“ gegründet, ab 1990 benannten sie sich dann um. Sie haben, wenn man es also genau nimmt, dieses Jahr ihr 30 jähriges Jubiläum. Diese jahrelange Zusammenarbeit der Bandgründer spürt man mit jedem Ton auf der 6. Veröffentlichung, denn entstanden ist eine spannend avantgardistische Scheibe!
Wer Atrox noch aus früheren Tagen kennt, wird vielleicht den weiblichen Gesang von Monika vermissen, der dem Ganzen noch eher einen Hauch von Gothic gab, doch das mag immer eine Geschmackssache sein. Rune macht seine Sache sehr gut und es passt stimmlich ins musikalische Konzept. Schon beim 1. Durchlauf hört man die Vielschichtigkeit, man entdeckt immer neue Instrumente, Melodien, Spielereien.
Freunde des elektronisch, symphonischen bekommen hier gute avantgardistische Musik, die fast schon ein Soundtrack sein könnte! Durch Progressivität und Experimentierfreude wirkt das Ganze sehr facettenreich und hält durchweg den Spannungsbogen auf hohem Niveau. Man findet Jazzelemente oder auch 70iger Jahre Feeling durch das Keyboard bei “For WE Are Many”.
Der Schluss des letzten Songs ist so abrupt, dass man tatsächlich noch mal auf Anfang drücken will, um es noch mal zu hören. Insgesamt ein großartiges Album!
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