Arch Enemy „Rise Of The Tyrant“ 5/6

Century Media/ EMI
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 48:28
Songs: 11

Daniel Erlandsson, das Geschwister-Duo Michael und Christopher Amott, Sharlee D’Angelo und zu guter letzt Angela Gossow. Ja, es ist soweit, die neue Scheibe von Arch Enemy ist da und es lohnt sich. Das neue Album „Rise of the Tyrant“ überzeugt gleich vom ersten Track an. Zu nennen wären da das nach wie vor sehr „männliche“ Gegrunze, das einen immer wieder in erstaunen versetzt und diesmal variabler denn je klingt, die ausbalancierte Mischung aus aggressiven und melodischen Parts, die filigranen Amott-Gitarrensoli und der trotz des enormen Härtegrades sehr hohe Ohrwurmfaktor. Mit dieser Kombination haben sich Arch Enemy in den letzten Jahren ein stetig wachsendes Publikum erspielt, welches längst nicht mehr ausschließlich aus Death- und Thrash-Metallern zusammensetzt.
Nachdem es auf den letzten Alben überwiegend kompaktes Hitfutter gab, geht man diesmal ein kleines Stück zurück zu den verspielteren Anfängen der Band. Glücklicherweise beweist man dabei aber nach wie vor ein sicheres Händchen für eingängige Nummern, so dass sowohl Fans der Frühphase, als auch Anhänger der letzten beiden Scheiben voll auf ihre Kosten kommen werden.

Auf jedem Album gibt es jedoch herausragende Songs und jene, an denen man ruhig noch ein bisschen länger hätte feilen können, Vertreter der letztgenannten Kategorie sind auf „Rise Of The Tyrant“ aber nur schwer ausfindig zu machen. Die wohl am besten „gefeilten“ Songs sind „Blood On Your Hands“, gleich der erste Track der CD, der einen sofort in den Bann von fiesen Riffs und fetten Growls reißt, „Revolution Begins“, ein Song der sogar für ARCH ENEMY-Verhältnisse sehr melodisch ist und last but not least „Night Falls Fast“, ein Song, der mich aufgrund seines Riffings irgendwie an „Diabolist“ von Legion Of The Damned erinnert. Ein Song, der mich ein wenig enttäuscht hat, ist der Titeltrack des Albums. Er ist zwar nicht schlecht, aber unter einem Titelsong versteht man nun mal ein Stück, welches das Album repräsentiert und welches man die nächsten zwei Tage noch im Ohr hat, und diese Eigenschaft hat er definitiv nicht. Außerdem ist das vierzigsekündige Intro für meinen Geschmack zu lang, aber das ist schlicht und ergreifend Geschmackssache.
Die anderen Songs des Albums sind dann aber ein wahrer Knüller. „Rise Of The Tyrant“ ist auf jeden Fall zu empfehlen, nicht nur für eingefleischte ARCH ENEMY-Fans. Es macht ordentlich Laune und es wird mir sicher niemand wiedersprechen, dass sich alle Mitglieder instrumental verbessert haben. Bei dem Niveau, das die Band vorher schon hatte, ist das meiner Meinung nach schon beachtlich. Trotzdem gibt es „nur“ fünf Punkte, da der Titelsong einfach nicht das hergibt, was er verspricht und die Produktion diesmal nicht ganz so mächtig ausgefallen ist wie auf dem Vorgängeralbum.
www.archenemy.net

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