Three Piece Recordings
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 18:15
Songs: 5
Positiv überumpelt haben mich die UK-Newbies, deren Name mir bis jetzt gar nichts sagte. Auch das Cover Ihrer Debüt-EP “Beyond the threshold of pain” liess mich den Silberling gelangweilt einlegen, gehört es doch eher zu der billig gemachten, nichts sagenden Sorte. Es scheint, als hätte der Fünfer sämtliche Energie in die Musik gesteckt, den die rüttelt mächtig an den Fensterläden! Ich möchte ungern die klischeehafte Mär von den sozial benachteiligten, gefrusteten, angepissten Unterschichtlern aus dem Birminghamer Großraum erzählen, die ihre gesamte Wut und andere negative Emotionen in die Musik projezieren. Aber ohne Scheiss – genau so hören sich Anger Management an! Speziell Shouter Matt bellt, geifert, brüllt und überschlägt sich, dass es mir die Nackenhaare aufstellt. Wenn ihn seine Kollegen mit rabiaten, jähzornigen Gangshouts unterstützen, zieht man automatisch den Kopf ein Stück ein. Matt kann jedoch auch anders und erinnert bei den weniger wilden Gesangspassagen (wie z.B. in “Lifelong suicide” oder “Fear an self loathing”) an Robb Flynn auf den ersten Machine Head-Alben. Der Soundtrack, den Matts Kollegen dazu beisteuern, ist undiszipliniert, tumultartig und heftig. Die bis unter die Haarspitzen mit Aggression aufgeladene Mischung aus schnellen, hektischen Thrash-Riffs und pumpend-treibendem Pitbull-Hardcore beschwört vor meinem geistigen Auge Bilder von Straßenschlachten, brennenden Autos und enthemmter Gewalt vermummter Demonstranten herauf. Selbst die groovend-repetiven Midtempo-Parts haben die Intensität von Pflastersteinen, die Schaufensterscheiben splittern lassen. Aber Obacht: Die Beschreibung ist keine Aufforderung an Euch, bei der nächsten ‚Occupy everything‘-Veranstaltung mal so richtig die Sau rauszulassen, sondern eher Anger Management mal anzuhören und Euch selbst von der Urgewalt ihrer MCD überzeugen zu lassen. Auf der MySpace-Seite sind alle fünf Stücke anzuchecken.
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