Ancient Prophecy „Days Of Doom“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit:
Songs: 0

Intros sind ja gut und schön, eine Minute Vorgeplänkel kann einen gelegentlich ja ganz nett auf den finsteren Genuß einer edlen Doomplatte einstimmen. Doch Ancient Prophecy schießen den Vogel mit einem dreiteiligen, sich über fast 13 Minuten erstreckenden Intro ab. Keyboardgeklimperoverkill in XXL! Klingt beinahe so, als hätte der Keyboarder eine schwere Zeit durchgemacht, so daß sich keiner der anderen Bandmitglieder getraut hat, ihm zu sagen, daß man eine CD auch mit kompletten Songs füllen kann. Doch kaum hat man die schwere Geburt namens „The Birth I-III“ überstanden, wird man bei „Hands On The Wall“ erstmal mit CVJM-mäßigem, von Akustikgitarren begleitetem zweistimmigem Gesang konfrontiert. Vor dem Ausstoßen eines gepeinigten Verzweiflungsschreis bewahrt dann aber der plötzliche Umschwung des Songs in Richtung Deathdoom. Gerade nochmal die Kurve bekommen, denn die laaangsamen, fetten Doomriffs und ein, zwei nette Melodien kommen richtig gut daher! Erinnert fast ein wenig an das Deathdoomurgestein von Paramaecium. Eine weitere Parallele zu den australischen Whitemetallern stellen die christlichen Texte dar, was man nun gut oder schlecht finden kann. Da sie in einem…nennen wir’s mal sehr rudimentären Englisch gehalten sind, wird das Hauptaugenmerk eh auf die Musik gelenkt. Und die zieht in der Folge tempomäßig ein wenig an und ist immer dann am besten, wenn Sänger Daniel Keck seine Deathmetalröhre auspackt. Nur das Keyboard vollführt noch ein paar störende Amokläufe, z.B. im Titeltrack, der dadurch beinahe Kinderliedcharakter bekommt stellenweise…oder zwangsläufig in der Mozart-„Coverversion“ „Alla Turcani“, die man sich hätte sparen können, das haben andere
Metalbands schon besser verhackstückt. Ebenso nervig ist der Gastauftritt vom Lightmare-Gitarristen Andy Gutjahr, dessen Solo sich mit dem Rest des Songs nicht immer auf eine Tonart einigen kann, wie mir scheint. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Sextett hätte seine Ambitionen noch ein wenig im Zaum gehalten und lieber eine sich auf’s Elementare konzentrierende MCD mit den vier, fünf Deathdoom-Stücken rausgebracht. Der Preis von „Days Of Doom“ ist mir leider verborgen geblieben…nachfragen bei Lynn André Neißner, Schumannstr. 27, 35415 Pohlheim, l.a.-neissner@t-online.de, www.ancientprophecy.de.

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