Anaal Nathrakh “Passion” 5/6

Candlelight Records
Bewertung: 5/6 – > Mächtig!
Spielzeit: 36:00
Songs: 10

Was für eine kranke Scheiße! Aber geil… Den Überraschungseffekt haben Anaal Nathrakh nach einigen Alben in den letzten Jahren sicher eingebüsst, weniger brachial ist das Akustik-Ejakulat der beiden gestörten Briten deswegen aber nicht. Wie gehabt und wie geliebt berserkt sich das Duo im Extrembereich scheinbar ohne Konventionen und Einschränkungen ins Delirium. Das allein ist ja noch keine Kunst – Gehacke bis das die Augäpfel platzen produzieren auch noch eine Million anderer Bands. Das Kunststück bei Anaal Nathrakh: sie sind dabei noch ultra-hörbar und schaffen es, dass man sich ihren extremen, am Limit bewegtem Soundterror nur schwer entziehen kann. Als Grundstock ist sicher der nahtlose Mix aus Black, Grind, Death, Industrial und Elektro eminent wichtig. Richtig abgerundet wird der Kram aber erst durch die verstörenden, gequälten, bösartigen, wahnwitzigen, durchdringenden Schreiorgien, bei denen die eigenen Toleranzschwelle auf eine harte Probe gestellt wird. Mein Favorit in dieser Beziehung ist das sogar auf deutsch wütende “Tod huetet Uebel” mit herrlich hysterisch-heulendem Unterton. Mit “Le diabolique est l’ami du simple” findet sich noch ein zweiter Titel in nicht-englischer Sprache, aber soweit ich dies in der Trommelfell-zerfetzenden Kaskadierung wahrnehmen konnte, sind die Lyrics hierfür dennoch in englisch. Cool auch die klaren Gesangslinien, die einen kurzen Lichtblick im Inferno bieten. Skip-Tip dafür: “Paragon pariah”. Anaal Nathrakh erweitern zwar ihre eigene Nische nicht mehr gravierend, kultivieren und befestigen diese jedoch grandios. Extrem-Fetischisten aller Länder – greift zu!

www.myspace.de/anaalnathrakh

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